Turnier Der Cambodunum-Cup war sportlich wieder ein interessanter Wettkampf. Vor allem begeistern die etwa 900 Teilnehmer aber das Rahmenprogramm und die eindrucksvolle Kulisse (mit freundlicher Genehmigung der Allgäuer Zeitung)
In seiner Haut mochte man am gestrigen Sonntag nicht stecken. Klaus Schwaninger hatte wirklich alle Hände voll zu tun: Kinder fragten nach verlorener Kleidung, Meldezettel mussten abgegeben, Mediallen verteilt und Schiedsrichter verköstigt werden. Und das sind nur ein paar der Aufgaben, die der Cambodunum- Cup an den Kemptener Sportamtsleiter am gestrigen Finaltag stellte.
Bereits am Donnerstag reisten die ersten Mannschaften aus ganz Deutschland, Italien, Ungarn und der Schweiz an. Insgesamt beherbergte Kempten an den drei Tagen etwa 650 Buben und Mädchen. Hinzu kamen weitere 350 Teilnehmer aus den Vereinen vor Ort. Ein Mammutprojekt also, das nun das dritte Mal in Folge von der Stadt und den Kemptener Vereinen in Eigenregie bewältigt wurde. Zur vollen Zufriedenheit der Beteiligten. Das sagen zumindest die Zahlen. Beispielsweise war die SGM Abi (Abstatt bei Heilbronn) vergangenes Jahr zum ersten Mal in Kempten. Dieses Jahr kam sie mit fünf Mannschaften wieder. Das Turnier wächst stetig. Waren es vor zwei Jahren noch 41 und 2016 bereits 54 Mannschaften, kam der Cambodunum- Cup heuer mit 57 Mannschaften fast an sein Allzeithoch von 2014 heran. „Uns freut es sehr, dass so viele Vereine zufrieden sind und zu uns kommen,“ sagt Schwaninger.
Bei jeder Verabschiedung von seinen Gästen bat er darum, den Cup doch weiterzuempfehlen. Dabei schien das gar nicht nötig. Egal, mit wem man an einer der fünf Austragungsstätten gesprochen hat, alle waren zufrieden. „Dafür gibt es unterschiedliche Gründe. Unsere Caterer macht tolle Arbeit, das Essen wird sehr gelobt. Natürlich hatten wir mit dem Wetter wieder Glück und das Rahmenprogramm kam auch gut an,“ resümiert Schwaninger. Für die jungen Sportler war neben den Spielen tatsächlich einiges geboten: Am Freitag stand die Nationenparade und Eröffnungsfeier an. Böllerschützen aus Lenzfried und die Musikkapelle Heiligkreuz untermalten den stimmungsvollen Auftakt, bei dem die vier teilnehmenden Nationen mit Flagge und Hymne begrüßt wurden.
Am Samstagabend bot die Pool-Party im Cambomare für die Jugendlichen eine gute Möglichkeit sich kennenzulernen. Etwa 300 Teilnehmer folgten der Einladung, ein neuer Rekord. „Der Spaß und das gemeinsame Erlebnis steht für mich im Vordergrund,“ sagte Norbert Turulski , Trainer der SV29-Mädchen. Im vergangenen Jahr freundeten sich die Mädchen mit den Spielerinnen aus Mahldorf (Breisgau) an. Der Kontakt hielt auch nach dem Tur nier, und so trafen sich die Mannschaften zu einem gemeinsamen Besuch im Europapark Rust. „Es ist toll, dass die Mädchen mit anderen Spielerinnen in Kontakt kommen, schließlich gibt es im Allgäu ja kaum weibliche Jugendmannschaften,“ sagt Turulski. Natürlich kämpften die Buben und Mädchen aber auch um die Pokale. Nach 195 Spielen standen die Sieger in den sechs Altersklassen fest.
Aus Kemptener Sicht besonders erfreulich lief es für die U17 des FCK. Im Finale stand sie vor etwa 1000 Zuschauern den starken Ungarn vom SC Sopron gegenüber. In einem hart umkämpften Spiel entschied letztlich ein Eigentor – zugunsten der Gastgeber. Der FCK feierte damit nach dem Doppelerfolg im letzten Jahr (die erste Mannschaft triumphierte im Finale gegen die eigene Reserve), die Titelverteidigung. Ebenfalls sicherten sich die U11 vom FCK und Türksport Kempten Pokale für Platz zwei und drei, sowie Kotterns U 13, die gegen den SV Heiligenkreuz mit 9:8 nach Elfmeterschießen Dritte wurde. Ebenfalls erfolgreich war die U15 des FC Kempten, die sich im Finale der überragenden Mannschaft von KSV Baunatal (Hessen) geschlagen geben musste. Am Ende der drei Tage war Schwaninger zufrieden, alles lief wie es sollte. „Eine Woche habe ich jetzt noch mit dem Turnier zu tun, dann nehme ich Urlaub,“ sagt der Sportamtsleiter. Viel Zeit zur Erholung bleibt nicht. Im August beginnen schließlich die Vorbereitungen für kommendes Jahr.